Mitmachen!: Wunschzettel der

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Im Frauenhaus Neustadt muss die völlig zerschlissene Sitzgruppe ersetzt werden. Das Mädchenhaus Kiel spart für einen neuen Kleinbus. Aber neben solchen größeren Anschaffungen benötigen viele Frauenhäuser vor allem Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs: Bettwäsche, Decken, Wasserkocher, Handtücher und Geschirr. Die Kieler Sozialpädagogin Sabine Hering hat darum für die Weihnachtszeit eine Internetseite angelegt, auf der Frauenhäuser diese Wünsche eintragen können: „Wunschzettel der Frauenhäuser“.

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Die Frauen, die oft hunderte Kilometer von zu Hause entfernt Schutz in den Einrichtungen suchen, flüchten meist Hals über Kopf vor sexueller oder häuslicher Gewalt - mehr als einen Koffer haben sie selten dabei.

"Für Kinderspielzeug ist es leichter, lokale Sponsoren zu finden, aber wir würden bei der Weihnachtsfeier den Müttern auch gerne eine kleine Freude machen", sagt zum Beispiel Marjana Nemcev vom Frauenhaus Frankfurt. Deshalb steht auf diesem Wunschzettel nicht nur Praktisches, sondern auch Taschenkalender oder Geschenkgutscheine für Bekleidungs- und Drogeriegeschäfte. Kleinigkeiten eben, die den Frauen eine Freude machen.

Die Wunschzettel verdeutlichen allerdings vor allem eines: Den Frauenhäusern in Deutschland mangelt es schon am Nötigsten. Denn die Finanzierung der rund 360 deutschen Einrichtungen ist eine freiwillige Leistung, sie obliegt den einzelnen Bundesländern, und die kürzen zunehmend die Zuschüsse (Ein Blick ins Frauenhaus, EMMA  1/2010).

Deshalb hofft Sabine Hering auch noch auf größere Sponsoren, zum Beispiel aus der Wirtschaft, die sich auch an den kostspieligen Anschaffungen beteiligen - wie dem Kieler Kleinbus. Bisher sei die Aktion aber gut angelaufen, sagt sie.

Wer also noch auf der Suche nach einer sinnvollen Spendenmöglichkeit ist oder ein Weihnachtspäckchen für das Frauenhaus seiner Stadt packen möchte: Mitmachen!

 

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Ein Blick ins Frauenhaus (1/10)
EMMA-Kampagne Häusliche Gewalt

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