Suffragetten: Taten statt Worte!

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Meryl Streep hat als Emmeline Pankhurst nur einen kurzen Gastauftritt auf dem Balkon: als feurig zum Handeln auffordernde Rednerin vor Hunderten von Frauen – die Sekunden später von Polizisten brutal niedergeknüppelt werden. Im Mittelpunkt des Films steht Maud (großartig gespielt von Carey Mulligan). Die Arbeiterin radikalisiert sich angesichts ihrer eigenen Rechtlosigkeit und Ausbeutung sowie die ihrer Kolleginnen – so, dass irgendwann auch Mauds Mann sich gegen sie wendet und das gemeinsame Kind zur Adoption freigibt.

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Sie waren un-
geheuer mutig und einfallsreich

Die Frauenrechtlerinnen des frühen 20. Jahrhunderts mussten noch für die elementarsten Rechte kämpfen, wie das Wahlrecht (daher der Name Suffragetten). Der Preis für ihren Kampf war hoch, egal ob Proletarierin wie Maud oder Bürgerliche wie Emmeline.

Leider zeigt der Film von Sarah Gavron fast ausschließlich die dunkle Seite und kaum die helle: den ungeheuren Mut und Einfallsreichtum der so farbigen und zu ihrer Zeit sehr populären Suffragetten-Bewegung.

Suffragette – ab 4.2. im Kino

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Meryl Streep als Suffragette!

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Auf die Idee muss Frau erst mal kommen! Meryl Streep hat zusammen mit der Initiative „New York Women in Film & Television“ eine Drehbuch-Schmiede für Frauen über 40 gegründet. Und zwar in einem Bereich, in dem genau solche Frauen enorm unterrepräsentiert sind: dem großen Erzählkino.

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Das ist einmalig: 
Streeps Drehbuch-
Schmiede für
Frauen über 40 

In diesem Herbst werden acht Kandidatinnen erstmalig an den Workshops teilnehmen, u.a. unter Anleitung von Regisseurin Gina Prince-Bythewood („Beyond the Light“) und Produzentin Caroline Kaplan („Boyhood“). Das ist bisher einmalig auf der Welt. Und eine großartige Idee.

Aber es ist nicht Streeps einziger Coup. Kürzlich hat sie jedem der 535 Kongress-Mitglieder einen Brief geschrieben und sie aufgefordert, endlich den US-Verfassungszusatzartikel zur Gleichberechtigung (ERA, kurz für „Equal Rights Amendment“) zu ratifizieren. Diesen Zusatz hat die Suffragette Alice Paul schon 1920 verfasst, kurz nachdem die US-Amerikanerinnen das Wahlrecht erhielten; er wurde 1923 erstmalig im Kongress eingereicht; und scheiterte schließlich 1982, da ihn nur 35 von 38 Bundesstaaten ratifizierten. Jeder Versuch, die Angelegenheit wieder auf den Tisch zu bringen, ist gescheitert. Bis jetzt. 

„Ich schreibe Ihnen, um Sie dazu aufzufordern, aufzustehen für Gleichberechtigung – für Ihre Mutter, Ihre Tochter, Ihre Schwester, Ihre Frau oder für sich selbst“, appellierte Streep an die Abgeordneten. Und schickte ihnen außerdem eine Ausgabe des Buchs „Equal means Equal“ von Jessica Neuwirth mit, Präsidentin von „Equality Now“ und der „ERA Coalition“.

Feministische Post - für alle 535 Kongress-Mitglieder.

Wir freuen uns jetzt schon auf Meryl Streeps Performance als Emmeline Pankhurst im nächsten Jahr! Im Februar 2016 kommt der Film „Suffragette – Taten statt Worte“ in die Kinos, in dem Streep die radikale britische Frauenrechtlerin spielt. Ein erster Trailer ist online.

Aber auch die deutschen Filmfrauen sind seit einiger Zeit ziemlich aktiv! Wie sehen die Forderungen von „Pro Quote Regie“ aus – und warum? Was inspirierte eine der berühmtesten Kamerafrauen Europas, Sophie Maintigneux? Und wieso ist die Schauspielerin Fritzi Haberlandt so großartig? Alles nachzulesen in der aktuellen EMMA.

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