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Das musste schiefgehen. Amina Sboui, die Tunesierin, die wegen ihrer demonstrativen Solidarität mit den Femen im Gefängnis gelandet war, hat sich jetzt von eben diesen Femen distanziert. Sie ist auf freiem Fuß und erklärte, die Frauen seien „antiislamisch“ und hätten undurchsichtige Finanzen. Das missbillige sie. Verständlich. Es wird der Preis für Aminas Freiheit gewesen sein. Und die von den ukrainischen Femen angezettelte „Solidaritätsaktion“ mit Amina in Tunesien war von Anbeginn an problematisch. Denn: 1. gefährdete sie die da noch inhaftierte Amina nur noch stärker; 2. stießen im tunesischen Kulturkreis die entblößten Brüste auf Befremden, selbst bei Sympathisantinnen; und 3. gefährdete die Aktion auch die drei Aktivistinnen, zwei Französinnen und eine Deutsche. Jetzt sind alle wieder frei. Aber die Femen-zentrale in der Ukraine, die bisher mit soviel Mut und Kreativität beeindruckte, sollte daraus eine Lehre ziehen: Nämlich, dass es anscheinend Länder gibt, in denen es für Frauen und Oppositionelle noch härter zugeht als in der Ukraine oder Russland. In Tunesien zum Beispiel. Oder Afghanistan. Oder Iran. Also, Schwestern, weitermachen – aber den Kopf nicht verlieren! Mehr über Femen

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