Wenn die Trauer stirbt

Foto: Dominik Butzmann
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Kurz nach dem fünften Todestag meines Mannes passiert es. Ich sitze im Kino und sehe Frances McDormand in „Nomadland“ dabei zu, wie sie eine Witwe spielt, die ihren Mann und ihre Heimat zugleich verliert. Fortan fährt sie im Van von Job zu Job durch die USA. Der Film endet damit, dass die Witwe noch einmal ihr altes, leeres Haus besucht und sich endgültig verabschiedet.

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Beim Abspann rinnen mir die Tränen in die Maske, ich greife mir in den Ausschnitt und halte mich an dem Anhänger fest, den ich aus unseren Eheringen hatte schmieden lassen.

Ein paar Tage später merke ich, dass die Kette mit dem Anhänger nicht am angestammten Haken hängt. Ein Schock.

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Wie Brenda Strohmaier fünf Jahre nach dem Tod ihres Mannes noch einmal Abschied nehmen muss - von der Trauer - das beschreibt sie in der aktuellen November/Dezember-EMMA. Darin gibt es ein ganzes Dossier zum Thema "Tod & Trauer" - und der Frage: Trauern Frauen anders als Männer? EMMA hat eine feministische Bestatterin besucht und einen Kölner Bestatter getroffen, der auch Karnevalspräsident ist. Beide plädieren für einen liebevollen Umgang mit dem Körper der Toten – und gegen den schnellen Ex-und-Hopp-Abschied.

Übrigens: 80 Prozent aller verwitweten Menschen sind weiblich - und viele Witwen leben im gesellschaftlichen Schatten. Warum eigentlich? Der Frage geht Cornelia Kazis nach.

Außerdem im Heft: Ein Interview mit Trauerbegleiterin Chris Paul. Sie sagt: "Trauer ist keine Krankheit" und hilft Menschen, die über den Verlust nicht so einfach hinwegkommen.

Das alles könnt ihr in der aktuellen November/Dezember-EMMA lesen. Jetzt im Handel. Und portofrei im EMMA-Shop

 

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