Zu emanzipierte Heilige!

Katharina ist die Intellektuelle unter den Heiligen. - Foto: akg-images/ErichLessing/Cameraphoto
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Weil sie sich gegen besitzergreifende Väter oder übergriffige Männer wehrten; weil sie zu klug oder zu mächtig waren. In Zeiten, in denen es noch keine MeToo-Debatten und keinen Widerstand gegen "Familiendramen" und "Ehrenmorde" gab, waren ihre Legenden für Millionen Trost und Hilfe suchende Frauen ein Halt. - Barbara Schock-Werner, die langjährige Dombaumeisterin zu Köln, hat fünf exemplarische Legenden ausgewählt. Sie stellt vor: die Heilige Katharina, die Heilige Margarete, die Heilige Barbara, die Heilige Dorothea und die Heilige Ursula.

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Die Reihe von Heiligenlegenden ließe sich fortsetzen, etwa mit der Heiligen Elisabeth von Thüringen, die von einem sadistischen Priester in den Tod getrieben wurde. Oder mit Agatha von Catania, der vom römischen Statthalter, dessen Werben sie zurückgewiesen hatte, die Brüste abgeschnitten wurden. Doch schon so mit den wenigen Beispielen wird klar, dass es bei den Legenden weiblicher Heilige um quasi zeitlose Lebenslagen von Frauen geht. Das Leben von Frauen verfolgter Minderheiten oder Frauen, die zu selbstständig handeln, ist gefährdet. In den vergangenen Jahrhunderten hatten diese Frauen weder Gesetze noch VerteidigerInnen, die vermochten, ihr Recht durchzusetzen. Deshalb wurden diese legendären Heilige, denen vor allem Frauen ihre Nöte anvertrauen und um Hilfe bitten konnten, so wichtig. So manch einer möchte man noch heute eine Kerze anzünden.

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