Festival feiert Architektinnen

Eine der wenigen großen Architektinnen: Zaha Hadid (1950-2016)
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Gleichstellung ist eine ewige Baustelle - sogar auf der Baustelle. Architektinnen, Innenarchitektinnen, Baustellen-Leiterinnen, Ingenieurinnen – sie alle müssen in der männerdominierten Baubranche um Sichtbarkeit - und damit um Aufträge - kämpfen.

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Für mehr Sichtbarkeit für Frauen in der Baubranche will zum ersten Mal ein ganzes Festival sorgen. Das „Women in Architecture“ (WIA) holt in Berlin einen Monat lang Architektinnen und Frauen in der Baubranche nach oben. Organisiert wird es von der Architektenkammer und dem Architektinnen-Netzwerk „n-ails Berlin“. Regula Lüscher, die Berliner Senatsbaudirektorin, firmiert als Schirmfrau.

Geplant war das Festival bereits für 2020, fiel dann aber wegen Corona ins Wasser. In diesem Jahr gibt es nun einen Hybriden, einige der 60 Veranstaltungen finden vor Ort in Berlin statt, der Großteil läuft online.

Warum gehen städtische Aufträge fast ausschließlich an männliche Architeketen?

Und bei letzterem kann jede mitmachen. Zum Beispiel beim „Feministischen Audiowalk“, der von den großen Architektinnen der Geschichte erzählt (5. Juni) oder beim „Stadtspaziergang durch Mitte“, der davon berichtet, wie „bauende Frauen“ das Viertel verändert haben. Am 11. Juni gibt es einen ganztägigen Workshop, in dem Grundlagen des architektonischen Skizzierens an die Frau gebracht werden. Am 13. Juni werden „Vergessene Architektinnen“ vorgestellt, die von ihren männlichen Kollegen in den Hintergrund gedrängt wurden. In der aquaBit-Galerie sind ab dem 4. Juni in der Ausstellung „Zwischen Stein und Meer“ Porträts großer Architektinnen zu sehen, von Zaha Hadid (Foto oben) bis Kayuzo Sejima.

Und am 12. Juni diskutiert die Bundesarchitektenkammer über die „Baustelle Chancengleichheit“: Warum arbeiten nur zehn Prozent Frauen in der Führungsebene mittlerer und großer Architekturbüros? Warum sind nur 34 Prozent der Mitglieder in den Architektenkammern weiblich? Warum gehen große städtische Aufträge fast ausschließlich an Männerbüros? (12. Juni, 14.20 Uhr, Metropolenhaus am Jüdischen Museum und im Livestream)

Senatsbaudirektorin Regula Lüscher: „Frauen fördern in der Architektur die Erschaffung von Orten, die für Menschen in verschiedensten Lebensphasen aus diversesten sozialen und kulturellen Hintergründen lebenswert sind. Der Grad dieser Diversität ist der Maßstab für den Erfolg in Gegenwart und Zukunft. Frauen gehört Chancengleichheit auf allen Handlungsebenen!“
 

Alle Infos, das vollständige Programm und die Online-Veranstaltungen: Women in Architecture (WIA). - Berliner Architektinnen & Planerinnen Netzwerk: n-ails Berlin

 

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