Neues in Sachen DSK

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In Frankreich war Anne Sinclair schon vor ihrer Eheschließung mit Dominique Strauss-Kahn eine berühmte Frau: als TV-Moderatorin mit einer eigenen Sendung. Heute ist sie die 65-jährige Herausgeberin der Huffington Post. Wir haben es also nicht mit einer jungen Naiven zu tun, sondern mit einer sehr lebenserfahrenen Journalistin. Dennoch erklärte Sinclair jetzt in bezug auf die Eskapaden – oder Verbrechen? – ihres Ex-Mannes: „Ob Sie es glauben oder nicht: Ich habe von nichts gewusst.“

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Was aus vielerlei Gründen mehr als überraschend ist. Erstens weil tout Paris wusste, dass DSK nicht nur ein berüchtigter „Frauenjäger“ war, auch während seiner Ehe mit Sinclair, sondern ebenfalls, weil jüngere Politikerinnen und Journalistinnen schon seit Jahren den dringlichen Rat erhielten, sich niemals mit DSK allein in einem Raum aufzuhalten. Das galt als gefährlich.

Allein im Raum mit dem damaligen Chef der Weltbank war dann das Zimmermädchen Nafissatou Diallo am 15. Mai 2011 in dem New Yorker Hotel Sofitel. Die Folgen erschütterten die Welt. Das schwarze Zimmermädchen, eine alleinerziehende Mutter, beschuldigte den mächtigen weißen Mann, sie überfallen und oral vergewaltigt zu haben. DSK stritt zunächst ab, die Frau überhaupt zu kennen - und behauptete dann, es habe sich um einvernehmlichen Sex gehandelt.

Damals wusste seine angeblich so ahnungslose Ehefrau genau, was los war. Sie reiste nach New York, kaufte mit ihren Millionen ihren Mann frei und erzählte jedem, der es hören wollte, ihr Mann sei unschuldig und das Zimmermädchen eine Lügnerin. Das behauptet sie übrigens bis heute.

Sinclair hielt lange, sehr lange zu ihrem Mann. Erst als bekannt wurde, dass er auch nach dem Vorfall in New York Verhältnisse neben ihr hatte, und als eine Klage gegen ihn wegen „bandenmäßiger organisierter Zuhälterei“ in Frankreich eröffnet wurde, ließ Sinclair sich scheiden. Der Prozess wegen Zuhälterei soll in den kommenden Monaten eröffnet werden. Mitangeklagt ist der belgische Zuhälter „Dodo“. Der hat gerade in Belgien, nahe der französischen Grenze, ein neues Bordell eröffnet, Name: DSK.

Doch vorher wird wohl der Skandal des Films „Welcome to New York“ platzen. Depardieu, gefragt, warum er DSK spielt, hat geantwortet: „Das tue ich sehr gerne. Denn ich verachte ihn!“ Bisset hat sich zu ihren Motiven für die Rolle von Anne Sinclair (im Film Simone Anne) noch nicht geäußert. Aber gerade sie wird wissen, was sie tut. Wir dürfen gespannt sein.

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Affäre DSK: Ehefrau verlässt

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Die nibelungentreue Ehefrau, die Hillary Clinton ihr Vorbild nannte, schritt Hand in Hand zu jedem Prozesstermin mit ihrem „Mann, der die Frauen liebt“ (so seine Freunde). Auf den Glamour von DSK waren zwar Schatten gefallen, aber er hatte doch zum Bedauern vieler und nur sehr knapp nicht für die Präsidentschaftswahlen 2012 kandidiert – aus denen der auch bei den Bürgerlichen einst geachtete DSK zweifellos nicht mit einem so knappen Sieg wie Hollande (48,2 Prozent der Stimmen) hervorgegangen wäre, sondern haushoch.

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Im März dieses Jahres aber eröffnete die Staatanwaltschaft von Lille ein Verfahren gegen DSK wegen „schwerer Zuhälterei“ und „Korruption“. Es sieht ganz so aus, als habe ein Bauunternehmen DSKs Orgien finanziert – wohl in der Hoffnung, in den zukünftigen Präsidenten zu investieren.

Im Mai reichte Nafissatou Diallo in Amerika Zivilklage gegen DSK ein. Und der zog zwei Wochen später gleich: Er fordert eine Million Schadensersatz wegen „Verleumdung“ von dem schwarzen Zimmermädchen, eine alleinerziehende Mutter.

All das kostet viel Geld. Wohl vor allem Anne Sinclairs Geld. Denn DSK hat als Chef des Internationalen Währungsfonds zwar nicht schlecht verdient, aber die Millionen und aber Millionen für Anwälte und Prozesskosten kommen von ihr, einer noch vermögenderen Erbin.

Die Zeitschrift Closer hatte am 28. Juni als erste die Trennung gemeldet – damals hieß es noch, das Ehepaar verlange eine Gegendarstellung. Fünf Tage später meldete die Presseagentur AFP das Aus. Ein Vertrauter des Paares hatte es bestätigt.

Anne Sinclair, 63, ist seit Januar Chefredakteurin der französischen Ausgabe der US-Online-Zeitung Huffington Post. Eine Stelle, die wohl schwer zu halten gewesen wäre mit einem Ehemann, dem in den USA ein Zivilverfahren wegen Vergewaltigung bevorsteht, das vielleicht anders verlaufen wird als das gar nicht erst eröffnete Strafverfahren – und in Frankreich eine Klage wegen Korruption und Zuhälterei. EMMA berichtet weiter.

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