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Ulli Lust: Die Frau als Mensch

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Die Jury des vor fünf Jahren initiierten „Sachbuchpreises“ hat sich in diesem Jahr richtig was getraut: Sie hat eine Graphic Novel der Österreicherin Ulli Lust zum „besten Sachbuch des Jahres“ gekürt. Recht hat sie! Wenig könnte dem Thema so gerecht werden wie Lusts Methode der Mischung von Bild und Text. Sie recherchiert objektiv und zeichnet subjektiv (wie auch sonst). Sie lässt ihre Fantasie schweifen in die Anfänge der Menschheit, aus der uns bis vor kurzem immer nur Männer gezeigt wurden. Lust fügt die Frauen hinzu. Und die Tiere. Und die Natur.

Und lässt sich immer wieder zu Ausflügen ins Jetzt verleiten: Lust als kleines Mädchen, dem die Mutter verbietet, von ihrer „lulu“ zu reden, das ist unanständig. Lust als junge Frau, die im Flugzeug neben einem breitbeinigen Pavian, pardon Mann, sitzt. Lust auf Reisen bei Indigenen, die versuchen, ihre Geschichte zu retten. Die Autorin pendelt zwischen Forschung und Kreation und lässt uns teilhaben. 
Ulli Lust: Die Frau als Mensch. Am Anfang der Geschichte (Reprodukt, 29 €)

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