Was ist eine Frau?
Die Sonderberichterstatterin der 193 Mitgliedstaaten umfassenden Vereinten Nationen (UN) für Gewalt gegen Frauen und Mädchen hat reichlich zu tun: von Genitalverstümmelungen bis zu Vergewaltigungen im Krieg. Seit einigen Jahren nun kommt für Reem Alsalem noch ein neues Problem hinzu: die „freiwillige“ Verstümmelung junger Menschen, die sich als „trans“ identifizieren.
80 Prozent unter ihnen sind Mädchen in der Pubertät. Denen ist ihr Leben als Frau zu eng, sie wollen lieber als „Mann“ leben. Und die Transideologie ermutigt sie nicht etwa darin, sich unabhängig vom biologischen Geschlecht die als „männlich“ konnotierten Freiheiten zu nehmen. Sondern im Gegenteil, sie ermutigt die Mädchen, ihr Unbehagen mit der Frauenrolle scheinbar zu lösen, indem sie ihren Körper verändern: Nimm doch einfach Hormone, lasse dir die Brüste amputieren, vielleicht auch noch Gebärmutter und Eierstöcke entfernen. Und erkläre auf dem Standesamt: Ich bin ein Mann.
In 80 Prozent der Fälle verschwindet die Geschlechtsdysphorie nach der Pubertät
Dass die Zahl der jungen Frauen, die ins andere Geschlecht „transitionieren“, in der westlichen Welt rasant steigt (z.B. in England um 4.000 Prozent!), beunruhigt nicht nur die UN-Sonderberichterstatterin extrem. „Die dauerhaften und schädlichen Folgen der sozialen und medizinischen Transition von Kindern sind zunehmend dokumentiert“, schreibt sie in ihrem aktuellen Bericht. „Sie beinhalten: das Weiterbestehen oder die Intensivierung psychischer Probleme; das Weiterbestehen der Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper; Unfruchtbarkeit und sexuelle Funktionsstörungen, das vorzeitige Einsetzen der Menopause und ein gestiegenes Osteoporose-Risiko (um nur einige zu nennen).“
Alsalem weist auch darauf hin, dass bis zu 70 Prozent der betroffenen Mädchen eigentlich homosexuell sind. Und dass die „Geschlechtsdysphorie“, also das extreme Unbehagen mit dem eigenen Körper und Geschlecht, in 80 Prozent der Fälle nach der Pubertät wieder verschwindet. „Das hat eine Reihe Länder wie Brasilien, die Niederlande oder Großbritannien dazu gebracht, den Kurs zu wechseln und den Zugang von Kindern zu Pubertätsblockern, Hormonen und chirurgischen Maßnahmen zu begrenzen.“
Die UN-Sonderberichterstatterin beklagt weiter die Folgen einer manipulativen Verwechslung von „sex“ und „gender“, also dem biologischen Geschlecht und den sozialen Geschlechterrollen: zum Beispiel der Verlust geschützter Frauenräume wie getrennte Toiletten oder Umkleideräume. Außerdem würden immer öfter Gelder für Initiativen gekürzt oder gestrichen, die ausschließlich Frauen unterstützen. Und das ausgerechnet auch bei solchen, die Frauen vor Männergewalt schützen sollen.
Es gibt einen internationalen Vorstoß, die rechtliche Kategorie "Frau" auszulöschen
Reem Alsalem ist alarmiert von dem „konzertierten internationalen Vorstoß, die Definition von Männern und Frauen von ihrem biologischen Geschlecht abzukoppeln und die rechtliche Kategorie ‚Frau‘ auszulöschen“. Denn: „Was nicht definiert werden kann, kann auch nicht geschützt werden.“
Ein besonders krasses Beispiel für eine solche Manipulation sehen wir an folgendem Beispiel: der Istanbul-Konvention. Dieses "Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt", dem sich 47 europäische Staaten angeschlossen haben, ist in Deutschland 2018 in Kraft getreten. Die Konvention ist Grundlage für Maßnahmen und Gesetze zum Schutz von Frauen vor Männergewalt.
Was eine Frau ist, definiert die Istanbul-Konvention eindeutig: ein biologisch weiblicher Mensch. Sie unterscheidet klar die Begriffe „sex“, also das biologische Geschlecht, und „gender“, also die Geschlechterrollen: „Der Begriff ‚Gender‘ ist nicht dazu gedacht, die Begriffe ‚Frauen’ und ‚Männer‘ zu ersetzen.“
Istanbul-Konvention: Der Begriff "Gender" soll nicht den Begriff "Frau" ersetzen
Ebenso klar steht es im sogenannten CEDAW-Abkommen (Convention on the Elimination of all Forms of Discrimination against Women). Das Abkommen der UN-Generalversammlung ist bis heute die wichtigste Übereinkunft, um Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu bekämpfen. Eindeutig spricht auch diese Konvention von Diskriminierung „on the basis of sex“, also auf der Basis des biologischen Geschlechts.
Doch warum wird dann in Deutschland seit einiger Zeit mit einer anderen, konträren Definition gearbeitet? Weil jene Initiativen, die die Umsetzung von Istanbul-Konvention und CEDAW gewährleisten sollen, die Konventionen im Sinne der Transideologie interpretieren, besser gesagt: verfälschen.
So behauptet das „Deutsche Institut für Menschenrechte“: Der Begriff „Frau“ umfasse auch „entsprechend der Istanbul-Konvention cis und trans Frauen und Mädchen, intergeschlechtliche und nichtbinäre Personen“. Und das „Bündnis Istanbul Konvention“ erklärt: Die Istanbul-Konvention müsse „so verstanden werden, dass diese sich auf all jene Personen erstreckt, die nicht dem endo-cis männlichen Geschlecht angehören“. Für Uneingeweihte, denen die transideologischen Wortschöpfungen nicht geläufig sind: Gemeint wären alle Menschen, also auch Männer, die sich nicht als Männer „definieren“, sondern als „Frauen“, „nicht-binär“ - oder was auch immer.
NGOs arbeiten mit einer manipulierten Version der Istanbul-Konvention
Diese Manipulation der Istanbul-Konvention hat ganz konkrete Folgen. So war z.B. in der ersten Fassung des „Gewalthilfegesetzes“, das geschlagenen Frauen einen Rechtsanspruch im Frauenhaus sichert, das Wort „Frau“ gar nicht mehr vorgekommen. Auch von „Gewalt gegen Frauen“ war nicht mehr die Rede gewesen. Stattdessen von einer „Gewalthandlung“, die sich gegen eine „Person aufgrund ihres Geschlechtes oder ihrer Geschlechtsidentität richtet“. Gewaltopfer hätten demnach also auch Männer sein können. Damit hätte de facto jeder Mann in Deutschland einen Rechtsanspruch auf Zugang zu einem Frauenhaus gehabt.
Nur der heftige Widerstand von Feministinnen verhinderte das. In der aktuell gültigen Fassung des Gewalthilfegesetzes ist die Opfergruppe, für die es gemacht ist, nun klar benannt: „Geschlechtsspezifische Gewalt im Sinne dieses Gesetzes ist Gewalt gegen Frauen.“
Diese Manipulationen sind alle in der Regierungszeit der grünen Ministerin Lisa Paus geschehen, die die entsprechenden NGOs aus ihrem Etat finanziell förderte. Es ist zu hoffen, dass sie baldmöglichst korrigiert werden.
Denn die staatlich finanzierten Attacken auf geschützte Frauenräume und die Aufweichung des Begriffs „Frau“ im Namen der – falsch interpretierten - Istanbul-Konvention gehen munter weiter. Die (vom Bundesfrauenministerium geförderte) Frauenhauskoordinierung, der Dachverband der Frauenhäuser in Trägerschaft, schult seit April 2025 Frauenhaus-Mitarbeiterinnen darin, einen „diskriminierungssensiblen Zugang für alle von Gewalt betroffenen Frauen sowie TIN-Personen zu ermöglichen“. Für Uneingeweihte: TIN steht für „trans, intersexuelle und nichtbinäre Personen“. Also auch: Männer. Finanziert wird das Projekt übrigens aus dem Programm „Demokratie leben“.
Die Initiative "Geschlecht zählt" hat den Fall hier ausführlich dokumentiert.