Die guuuuute SPD

Macht Frauenpolitik: SPD-Abgeordnete Leni Breymaier. - Foto: Benjamin Stollenberg
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Auf die Frage des Spiegel: „Sind Sie für ein Kopftuchverbot?“, antwortet die Sozialdemokratin, die seit 2017 im Bundestag sitzt und Vorsitzende der SPD in Baden-Württemberg ist: „Es darf nicht sein, dass Kindern ein Kopftuch aufgezwungen wird. Wer von Kindesbeinen an eines trägt, der wird sich später auch als Erwachsener kaum davon frei machen.“ Und: „Es gibt deutlich mehr Kopftücher als früher. Mädchen werden in einen Kulturkampf hineingezogen. Und das möchte ich nicht.“

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Damit möchte der Spiegel sich nicht gemein machen. Gleich zu Beginn raunt er kritisch: „Laufen Sie damit nicht der AfD hinterher?“ Breymaier antwortet gelassen: „Das ist doch genau der Denkfehler: Viele trauen sich heute nicht, bestimmte Haltungen einzunehmen, aus Angst, von der falschen Seite Beifall zu bekommen.“

"Die Taufe ist
ein religiöses Zeichen, das Kopftuch nicht"

Leni Breymaier, die sich auch für den Ausstieg von Frauen aus der Prostitution engagiert (im Verein Sisters) hat offensichtlich keine Angst vor der SPD oder dem Spiegel nicht genehmen Haltungen. Als der Spiegel das islamistische (nicht islamische) Kinder-Kopftuch mit der christlichen Taufe vergleicht, antwortet die Unerschrockene: „Der Vergleich hinkt. Die Taufe ist ein religiöses Zeichen, das Kopftuch nicht. Es ist ein Symbol für Reinheit und Keuschheit. Mädchen werden durch das Kopftuch früh sexualisiert. Es gibt sogar Bilder von verschleierten Babys. Da frag ich mich ganz ehrlich: Geht’s noch?“

Da kann frau nur sagen: Der im Meer der vom Denken der Mehrheit der Menschen weit entfernten und darum versinkenden Ex-Volkspartei SPD sind ein, zwei, drei, ganz viele Lenis zu wünschen! Vielleicht nähme der leckgeschlagene Kahn dann wieder Fahrt auf. Oder kriegt Leni Breymaier etwa jetzt erst mal eins drauf von ihrer politisch korrekten Parteiführung?

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TdF contra Kinderkopftuch

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„Den Kopf frei haben“ – so lautet der Titel der Terre-des-Femmes-Petition, die seit Anfang Juni auf der Webseite der Organisation unterzeichnet werden kann. Darin fordert die Frauenrechtsorganisation ein „Verbot des Kinderkopftuchs für Mädchen unter 18 Jahren“. Um auf die Dringlichkeit des Anliegens hinzuweisen, hat Terre des Femmes in Berlin zu einer Pressekonferenz mit ExpertInnen zum Thema eingeladen.

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Denn "verschleierte Mädchen sind kein Einzelphänomen mehr", so TdF-Geschäftsführerin Christa Stolle. Und inzwischen würden unter dem Hashtag #NichtOhneMeinKopftuch im Internet sogar Videos mit verschleierten Babys verbreitet. "Das ist Missbrauch von Kindern für fundamentalistische Zwecke“, warnte Stolle in Berlin.

Aber der politische Gegenwind gegen die TdF-Aktion sei immens, berichtet Stolle weiter. So groß, dass sich die großen Kampagnenplattformen wie change.org nicht trauen, die TdF-Petition gegen das Kinderkopftuch „über ihre großen E-Mail-Verteiler zu verbreiten“. Ein unverzichtbarer Kanal, um heute UnterzeichnerInnen für Kampagnen zu gewinnen. Zudem hätten viele, die die Petition eigentlich gerne unterstützen würden, Angst „als rassistisch und rechtspopulistisch abgestempelt zu werden“-

https://www.youtube.com/watch?v=Mw62qka0jTs

Dabei tut eine offene Diskussion, wie sie nun in Berlin stattgefunden hat, mehr als Not. „Ich bin heute hier für meine Tochter, sie ist dreieinhalb Jahre alt, sie heißt Mira, und ich mache mir Gedanken um ihre Zukunft. Ich möchte, dass sie frei in diesem Land aufwächst und selbst entscheidet, wie sie sich kleidet und ihr Leben gestaltet“, erklärte Ali E. Toprak, Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände in Deutschland e.V. (Bagiv). Der Islamismus sei eine „rechtsextreme Ideologie“, warnte Toprak weiter. „Wir dürfen den politisierten Islam nicht klein reden“, forderte auch Necla Kelek von TdF auf dem Podium in Berlin.

Im Oktober will Terre des Femmes die Unterschriften dem Justizministerium überreichen. Zu den Erstunterzeichnerinnen zählen neben der Schauspielerin Sibel Kekilli und dem deutsch-israelischen Psychologe Ahmad Mansour auch EMMA-Chefin Alice Schwarzer.

Petition unterzeichnen

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