Ganztagsbetreuung - KinderKinder
Im September 2000 ging EMMA erneut in die Offensive und fragte, was eigentlich los sei „im Entwicklungsland Deutschland“ – und kam u.a. der Tatsache auf die Spur, dass es die Ganztagsschulen durchaus schon mal gegeben hatte in Deutschland, und das es die Nazis waren, die sie wieder abgeschafften. Im September 2001 – ein Jahr vor der Wahl – ging es los: Die EMMA-Kampagne, in die PädagogInnen wie PolitikerInnen eingebunden waren, forderte die Ganztagsschule jetzt! EMMA berichtete u.a. über das Beispiel Frankreich, wo Frauen berufstätiger sind, aber mehr Kinder haben, ganz wie die Skandinavierinnen.
Im Wahlkampf 2002 versprach Kanzler Schröder dann überraschend vier Millarden Euro für Ganztagsschulen. Seither geht die Sache voran, die Große Koalition betrieb sie weiter. Noch hat Westdeutschland zwar nur einen Bruchteil der Ganztagskindergärten, -krippen und –schulen wie Ostdeutschland, aber inzwischen ist gesamtdeutsch klar: Kinderbetreuung ist nicht nur Privatsache, sondern auch Aufgabe des Staates. Und konservative Politikerinnen - allen voran Ex-Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU), die zudem mit
Elterngeld und Vätermonaten die deutsche Familienpolitik massiv modernisierte - vertreten das inzwischen so selbstverständlich wie die anderen.
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