Jetzt im Kino: Wilma will mehr

Wilma in Aktion: Die Alpakas müssen wieder eingefangen werden. - Foto: © Neue Visionen
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Ihr nichtsnutziger Mann hat mal wieder das Gatter nicht richtig geschlossen und jetzt rennen die Alpakas durch die Lausitz. Wer muss sie wieder einfangen? Wilma. Als der Gatte sie auch noch mit der Nachbarin betrügt und ihr der Job im Baumarkt gekündigt wird, reicht es ihr! Sie folgt einem Freund, der in den turbulenten Nachwende-Zeiten schon „rübergemacht“ hat, nach Wien.

Da landet die Elektrikerin auf dem sogenannten „Handwerkerstrich“ und in einer linken Studi-WG. „Eure friedliche Revolution war ja urspannend“, findet der Mitbewohner. „Ich hatte aber vorher auch ein Leben“, erwidert Wilma – und startet in ihrem neuen Leben durch.

Mit der wie immer großartigen Fritzi Haberlandt hat Filmemacherin Maren-Kea Freese die ideale Hauptdarstellerin für ihre tragikomische Geschichte gefunden, die die Erschütterungen nach dem Mauerfall gerade für Frauen mit schrägem Humor erzählt.

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"Wilma ist eine Frau aus der Generation meiner Mutter“, erzählte die in Ostberlin geborene Schauspielerin jetzt der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung darüber, wie sie selbst damals die „Wende“ erlebt hat. „Der Umbruch war eine Befreiung, aber meine Eltern wurden relativ schnell arbeitslos, und mir war auch schon als junger Frau bewusst, dass das nicht gleichberechtigt zusammenwuchs.“

Anfangs sei sie „ein bisschen skeptisch“ gewesen, weil Maren-Kea Freese, die Regie führte und auch das Drehbuch schrieb, „aus dem Westen ist“. Doch die habe „gründlich recherchiert, ich musste ihr nichts erklären“. Freese hatte sich sehr für die Frauen aus dem Osten interessiert, die in der DDR so selbstverständlich in sogenannten „Männerberufen“ arbeiteten. Sie wollte verstehen, wie sie nach der Wiedervereinigung mit den enormen Verwerfungen zurechtkamen. Deshalb reiste sie in die „Energie-Region“ Lausitz und führte viele Interviews. Aus diesen Gesprächen entstand schließlich ihre Wilma.

Wilma begeisterte Fritzi sofort, „weil diese Figur so vielschichtig ist. Und trotzdem ist sie eine ganz normale Frau aus der DDR, die in der Mitte des Lebens, als es die DDR schon nicht mehr gibt, ihr Leben noch mal so richtig umkrempelt“.

"Wilma will mehr" - ab 31. Juli im Kino

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