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Jüngst war in der EMMA-Redaktion eine Ärztin zu Besuch. Eine angehende Gynäkologin. Sie hat uns erzählt von dem alltäglichen Wahnsinn in ihrem Krankenhaus, eine städtische Klinik in der Nähe eines Brennpunktviertels. Ihre Patientinnen sind zu 90 Prozent Migrantinnen und Geflüchtete. Was sich da abspielt, werdet ihr in einer der nächsten EMMA-Ausgaben lesen.

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Am meisten erschüttert ist die Mutter von vier Kindern über die gentitalverstümmelten Frauen. Statt Klitoris und Schamlippen: harte Narbenflächen. Die Vagina: zugenäht. Und trotzdem finden die meist zahlreichen Kinder irgendwie durch den verstümmelten Körper. Es müssen unvorstellbare Schmerzen sein. Doch die Frauen sind so resigniert, dass sie an Auflehnung noch nicht einmal denken.

Der erste Artikel über Genital-
Verstümmelung: 1977 in EMMA

Wir haben lange mit ihr geredet und gedacht: Wie gut, dass so eine Frau nicht allein ist. Dass sie zum Beispiel in EMMA bestätigt findet, wie berechtigt ihre Empörung über das ignorante Verhalten der Ehemänner dieser Frauen ist. Und dass westliche Feministinnen seit Mitte der 1970er Jahre, Schulter an Schulter mit Frauen aus den betroffenen Ländern, gegen dieses Verbrechen kämpfen. Weltweit sind heute 150 Millionen Frauen genital verstümmelt, und es gibt Ärzte, die diese Eingriffe sogar mitten in Deutschland vornehmen. 

In EMMA stand erstmals 1977 ein Artikel über Genitalverstümmelung und seither immer wieder: über Gesetze und Prozesse in Paris, die die verantwortlichen Eltern und Ärzte zur Rechenschaft zogen; über Kampagnen in Schwarzafrika gemeinsam mit verstümmelten Frauen; über Aktionen, Fotos, Filme - Erfolge! All diese Informationen werden diese Ärztin weniger verzweifeln lassen, dachten wir. Wenn sie sieht: Wir handeln. Frau kann sich wehren. Und: Es passiert auch schon vieles.

Doch dann stellt sich zufällig heraus: Diese Ärztin liest überhaupt nicht EMMA. Beziehungsweise: „Selbstverständlich lese ich EMMA", sagte sie. „Online.“

Wir waren überrascht. Denn wir finden es zwar großartig, dass eine so engagierte Frau EMMA online verfolgt. Wir finden nur schade, dass alle unsere Informationen und auch Erfolgsberichte selbst in diesem dunklen Bereich sie nicht erreichen. Dazu müsste sie das Heft lesen. Denn wie gesagt: Nur fünf Seiten von 116 stehen online.

Schulterschluss: Leserinnen & Macherinnen

Die ganze EMMA liegt am Kiosk oder kann abonniert werden. Für 48 Euro im Jahr, vier Euro im Monat. EMMA lesen! Dieser solidarische Schulterschluss stärkt uns beide: Euch, weil ihr dank EMMA einzigartige Reportagen, Porträts und Interviews lesen und euch vernetzen könnt. Und uns, weil wir dank euch ökonomisch und damit auch politisch unabhängig bleiben.

Blättern könnt ihr schon mal online – und da seht ihr, wie reich und vielfältig jede Ausgabe ist. Nach unten scrollen - und das Inhaltsverzeichnis anklicken oder mit den roten Pfeilen durch das Heft blättern.

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