Mord mit Aussicht: 13 neue Folgen

Sophie Haas (Caroline Peters, l.) und Dietmar Schäffer (Bjarne Mädel) ermitteln. - © ARD/Michael Böhme
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Es ist wieder so weit: Sophie Haas, wegen herausragender Leistungen weggelobt aus der Kölner Mordkommission und versetzt ins Eifeler Kuhdorf Hengasch, bekämpft das – zu ihrem Leidwesen nicht sehr verbreitete – Verbrechen auf dem Lande: explodierende Gartenzwerge, erpresste Weinbauern, ermordete Ornithologen.
 
In der Kleinstwache an Sophies Seite: Der minimal motivierte Dietmar Schäffer, genannt Bär (Bjarne Mädel), der sich von seinem Polizeijob eigentlich maximale Gemütlichkeit versprochen hatte. Und die schlecht organisierte, aber im dörflichen Gefüge gut vernetzte Polizistin Bärbel Schmied (Meike Droste). Dazu ein Landarzt, der jeden auch noch so verdächtigen Tod als Herzinfarkt ausweist, Dietmars dauerkochende Frau Heike sowie Sophies pensionierter Vater, ohne den der Haas’sche Haushalt alsbald kollabieren würde. Und so ermittelt das Dreamteam in Hengasch im Kreis Liebernich, wo sich dank Sophies ambitionierten Recherchen doch immer wieder das eine oder andere verfolgbare Vergehen finden lässt.

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Was 2008 als kleines TV-Experiment der ARD begann, wurde rasch zum Kult: Jetzt startet die dritte Staffel von „Mord mit Aussicht“, erdacht von Drehbuchautorin Marie Reiners, die – wie könnte es anders sein? – tatsächlich in der Eifel lebt. Die Figur der Sophie Haas, der Reiners eine wunderbare Mischung aus Skurrilität und Feminismus einhauchte, stieß bei ihrer Darstellerin Caroline Peters sofort auf Begeisterung: „Kein Mädchen, keine Gattin, keine gestresste Thirtysomething zwischen Eisprung, Neurose und dem Wahn, endlich Mr. Right zu finden – sondern eine richtige erwachsene Frau, über die man trotzdem lachen muss.“

Das gefällt der Grimme-Preisträgerin, die aktuell zum Ensemble des Wiener Burgtheaters gehört, und schon als junge Schauspiel-Novizin „in Panik geriet, als ich das klassische Rollenrepertoire für Frauen auf mich zurollen sah“, erzählt Peters im Gespräch mit EMMA. Gretchen, Ophelia, Desdemona, alle gedemütigt und am Ende tot – das war nichts für Caroline, die mit ihren kurzen Haaren „oft für einen Jungen gehalten wurde“ und generell „nicht ins Mädchenschema passte. Dafür war ich einfach zu laut und zu hektisch“.   

Die Suche nach dem richtigen Mann und Kinderkriegen? Bloß nicht!

Eigenschaften, die auch Sophie Haas durchaus zu eigen sind. Eine weitere Parallele zwischen Caroline und Sophie sind „ihr kontinuierlicher Kampf darum, als Frau nicht ständig damit beschäftigt sein zu müssen, den richtigen Mann zu finden und Kinder zu kriegen.“ Dieser Stress, dafür hat sich Caroline Peters bei den DrehbuchautorInnen vehement eingesetzt, soll ihrer Sophie erspart bleiben. „Warum soll die denselben grässlichen Zwängen ausgesetzt sein wie die Frauen in der realen Welt?“  

Wir dürfen also gespannt sein, wie es in Hengasch weitergeht nach Sophies geplatzter Hochzeit mit Tierarzt Dr. Kauth. So viel verrät Caroline Peters: Die zwangsruralisierte Städterin Sophie versucht, sich endlich ans Landleben zu gewöhnen, unter anderem mittels einer Blumenzucht im Garten. Ein Projekt, das selbstredend zum Scheitern verurteilt ist. Dafür stößt Sophie mal wieder auf das eine oder andere Verbrechen. Das sind doch schöne Aussichten.

Mord mit Aussicht: dienstags in der ARD, 20.15 Uhr. -  Ein Porträt von Caroline Peters erscheint in der nächsten Print-EMMA (ab 30.10.2014 am Kiosk)

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