Sotschi: Mehr Frauen am Start

Springt in Sotschi mit: Weltmeisterin Sarah Hendrickson (USA).
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Wenn sich am 11. Februar um 18.30 die erste Skispringerin vom Startpunkt abstößt und die Schanze herunterrast, dann ist das - ein sporthistorischer Moment. Genau 90 Jahre nach dem ersten olympischen Skispringen der Männer 1924 in Chamonix dürfen nun auch die Frauen in dieser spektakulären Disziplin dabei sein. Seit den 90er Jahren kämpfen sie dafür - und mussten sich von Altherren-Sportfunktionären erklären lassen, dass ihre Gebärmütter in großer Gefahr seien. 2009 verklagten die Skispringerinnen sogar das Internationale Olympische Komitee wegen Diskriminierung. Sie verloren und mussten bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver leider draußen bleiben.

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Gebärmütter in großer Gefahr!

Ein Jahr später bewiesen sie beim ersten Damen-Weltcup im Skispringen im norwegischen Lillehammer, dass sie es können: Siegerin Sarah Hendrickson aus Utah sprang 100,5 Meter weit und alle Gebärmütter blieben heil. Nun ließ sich auch das Internationale Olympische Komitee überzeugen und erklärte das Damen-Skispringen zur olympischen Disziplin.

Auch sonst gibt sich das IOC modern: Acht neue Disziplinen in zwölf Wettkämpfen gehen 2014 neu an den Start, darunter so jugendaffine Sportarten wie Ski-Freestyle in der Halfpipe oder Snowboard-Slopestyle.

So richtig zukunftsfähig ist auch ein weiteres Novum. Das IOC wagt zumindest partiell, die streng geschlechtergetrennte Sportwelt etwas durchlässiger zu gestalten: Beim Rodeln und im Biathlon treten erstmalig in der olympischen Geschichte männliche und weibliche Sportler zusammen in gemischten Teams an.

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Und die Homosexuellen, Herr Putin?

Yulia Gushchina und Kseniya Ryzhova auf der Leichtathletik-WM in Moskau im August 2013.
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Es ist längst dunkel und der Regen könnte jeden Moment wiederkommen. Aber Olga läuft immer weiter durch Sotschi, die russische Stadt am Schwarzen Meer. Vorbei an der Lenin-Statue, an Palmen und den vielen Hotel-Baustellen für die Olympischen Winterspiele, hinunter zum steinigen Strand. Sie will draußen reden. Niemand soll hören, dass sie eine „Lesbijanka“ ist, wie es auf Russisch heißt. Nur einige Freunde kennen ihr Geheimnis, sagt Olga. Niemand in ihrer Familie, nicht einmal ihre ältere Schwester. 

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Olga ist 22 Jahre alt, ihr Nachname und ihr Foto dürfen nicht veröffentlicht werden, denn sie hat Verwandte in Deutschland. Sie hat ein spitzes Kinn und ihre dunklen Haare zum Pferdeschwanz zusammengebunden, trägt eine schwarze Kunstleder-Jacke, Jeans, kein Make-up und Turnschuhe statt der bei vielen russischen Frauen so beliebten Stöckelschuhe. 

„Ich will, dass die Menschen im Ausland wissen, wie Schwule und Lesben hier leben“, sagt Olga. „Und wie leben sie?“ 

Neugierig geworden?  Der vollständige Artikel steht in EMMA Januar/Februar 2014. Ausgabe bestellen.

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