Watch out for Human Traffickers!

Sandra Norak kämpft heute für die Freierbestrafung. - Foto: Leif Piechowski
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„Stop! Watch out for Human Traffickers“ steht in großen gelben Buchstaben auf dem schwarzen Flyer. Auf der Rückseite: Ratschläge, die ukrainische Frauen auf der Flucht unbedingt beherzigen sollen: „Gib niemals deinen Pass oder dein Telefon ab! Wenn eine Person dir Hilfe anbietet, mach ein Foto von deren Pass und schick es an einen Freund! Sei dir bewusst: Frauenhändler wirken am Anfang oft nett & hilfsbereit, setzen dich aber später unter Druck, dich zu prostituieren, um „Schulden“ abzuarbeiten!“

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Auf Englisch und Ukrainisch stehen die Warnungen dort, plus Telefonnummern, an die sich die Frauen wenden können: die Polizei, das Hilfetelefon gegen Gewalt gegen Frauen, und Ge-STAC: der Germany's Survivors of Trafficking and Exploitation Advisory Council (= Deutscher Rat von Betroffenen von Menschenhandel und Ausbeutung).

Trotz Gefahr werden weder die geflüchteten Menschen registriert noch die Helfer

Sandra Norak weiß aus eigener Erfahrung, mit welchen Methoden Frauenhändler arbeiten: Sie fiel noch während ihrer Schulzeit selbst einem sogenannten „Loverboy“ zum Opfer. Sechs Jahre war sie in der Prostitution, kämpfte sich aus eigener Kraft heraus und begann ein Jurastudium. Ihre Geschichte erzählt die 32-jährige Passauerin jetzt in der beeindruckenden ARD-Dokumentation "Echtes Leben - Vom Bordell ins Jurastudium."

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Heute engagiert sich Sandra Norak im Kampf gegen das System Prostitution und setzt sich für die Freierbestrafung ein: Sie ist Mitglied bei „Sisters“ und berät als eins von 21 Mitgliedern im „International Survivors of Trafficking Advisory Council“ die OSZE bei deren Aktivitäten gegen Menschenhandel. Jetzt hat Sandra die Initiative Ge-STAC gegründet. Eine ihrer ersten Aktionen: die Flyer, die geflüchtete Ukrainerinnen über die Gefahr aufklären sollen, die ihnen von vermeintlich wohlmeinenden „Helfern“ drohen kann. JedeR, die oder der in der Flüchtlinghilfe aktiv ist, kann sie bestellen (E-Mail-Adresse: ukraine@ge-stac.com) und verteilen.

Wir brauchen Gesetze, die Menschenhandel nicht fördern, sondern eindämmen

Außerdem hat Ge-STAC eine Petition lanciert: „Wir schreiben den Tag 24 nach Beginn von Putins Krieg gegen die Ukraine und die Bundesregierung hat immer noch keine Struktur in die Hilfe der geflüchteten Frauen und Kinder eingeführt. Weder werden die geflüchteten Menschen registriert noch die Helfer“, heißt es dort. Menschenhändler und Pädokriminelle können sich so ganz einfach als Helfer ausgeben und die Not der Frauen ausnutzen. Da Deutschland durch seine liberale Gesetzgebung zu einem Eldorado für Menschenhändler, Zuhälter und Bordellbetreiber geworden ist, besteht eine besonders große Gefahr für die Frauen und Kinder in Deutschland.“

Die Petition, die schon über 32.000 Menschen unterschrieben haben, fordert deshalb: „Wir brauchen ganz dringend eine Registrierung der Geflüchteten, so dass sie nicht einfach verschwinden können, sowie eine Registrierung und Überprüfung der Helfer! Wir brauchen auch eine bundesweite Hotline für Opfer! Und wir brauchen Gesetze, die Menschenhandel nicht fördern, sondern eindämmen!“  

Hier die Petition unterzeichnen.

 

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