Keine Schlagzeile für Frauengipfel

50 mächtige Frauen. Aus 30 Ländern. Aber kaum Reaktionen. Merkels „Dialogforum für Frauenrechte“ lieferte prompt den Beleg, woran es auch in Deutschland noch hapert. Denn ein Treffen unter männlichen Politikern von diesem Kaliber hätte mit Sicherheit ein größeres Echo ausgelöst, als dieses leichte Raunen in der Presse.

Demo: „Leben & lieben ohne Bevormundung!“

Alle Jahre wieder rufen christliche Fundamentalisten zum „Marsch für das Leben“, sprich: gegen das Recht auf Abtreibung. Auf zur Gegendemo am Samstag in Berlin! Das „Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung“ hält dagegen: „Mein Körper. Meine Verantwortung. Meine Entscheidung.“ Start der Gegendemo: 11.30 Uhr am Pariser Platz.

Jouanna: Die queere Vermittlerin

Jouanna Hassoun, 32, aus Berlin vermittelt für die Initiative „Miles“ lesbische, schwule und transsexuelle Flüchtlinge in Privathaushalte. Denn es gibt Probleme. Die Sozialmanagerin und Diversity Trainerin koordiniert auch ehrenamtlich die Gesundheitsversorgung vor dem LaGeSo in Moabit. Am 1. Oktober erhält sie dafür einen Orden.

Susanne: Die Spielkameradin

Susanne Schwarz, 37, aus Hamburg organisiert die Kinderspiele in den Messehallen mit. Da schlafen über 1.000 Flüchtlinge. Spielen wollen nicht nur die Kinder. Sondern auch die Mütter. Die schätzen die Ablenkung ebenso. Von den Strapazen der Flucht. Und von den Massenunterkünften, in denen sie untergebracht sind.

Theodor-Wolff-Preis für Barbara Sichtermann

Sie ist Deutschlands bekannteste TV-Kritikerin und findet es „ehrenvoll“, Feministin zu sein. Warum der Preis für ihr Lebenswerk ganz sicher damit zu tun hat. Denn egal, ob die Publizistin über Kindererziehung oder Königinnen schreibt – der bewusste Geschlechterblick hat sie seit den frauenbewegten 70ern nie verlassen.

Gönn' dir eine Affäre...

Mit diesem Motto warb das Seitensprung-Portal Kunden. Erfolgreich. 32 Millionen folgten - und wurden jetzt aus dem Darknet ans Licht befördert. Die größte Überraschung für die gehackten Fremdgeher dürfte sein, dass sie sich real nichts zuschulden kommen ließen.

Natascha: Die Lokalpolitikerin

Natascha Kauder, 41, ist Stadtverordnete in Frankfurt und kümmert sich auch um Flüchtlinge. Sie sagt: Wir brauchen dringend mehr Schutzräume für Frauen. Denn die sind zwar in der Minderheit. Aber inzwischen kommen sie immer öfter in Gruppen und müssen auch hier vor Übergriffen der Männer geschützt werden.

Lynn: Die Forscherin (Nr. 6)

Lynn Musiol, 26, hilft nicht nur, sie erforscht die Situation der Flüchtlinge. Hier und an der ungarisch-serbischen Grenze. Dabei erfährt sie Erstaunliches von flüchtenden Frauen. Nicht selten flüchten die Frauen vor ihren eigenen Männern, fand sie heraus. Und die Gewalt unter Männern in den Notunterkünften steigt.

Sandra: Die Deutschlehrerin

Sandra Kohl, 44, im Sauerland, wollte schon immer Deutsch unterrichten. Jetzt tut sie es: In den Vorkursen für Flüchtlinge. Die Stimmung ist angespannt. Nicht alle aus ihrem Umfeld halten das für eine gute Idee. Eine ihrer Kolleginnen hat Drohanrufe bekommen. Die Vorurteile sind auf dem Land größer, sagt Sandra.

Sylvia: Die Pantomimin

Sylvia Metz, 38, ist arbeitsuchende Schauspielerin und Theaterpädagogin. Das hält sie nicht davon ab, zu helfen. Vor allem da, wo Flüchtlingsheime brennen. Für die Übergriffe im Osten Deutschlands schämt sie sich. Dabei gibt es auch da genügend Menschen, die anpacken. Mit kleinen Ideen, die große Wirkung haben.

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