Das Vernehmungsprotokoll mit Samantha

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Als Mr. Polanski das Auto geparkt hat, sind Sie ausgestiegen?
Samanta Geiner: Ja.

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Und Sie gingen mit ihm ins Haus?
Ja.

Hat Ihnen Mr. Polanksi etwas zu trinken angeboten?
Ja. Ich sagte, dass ich Durst hätte. Er ging in die Küche an den Kühlschrank, in dem Saft, Soda und Wein waren und holte eine Flasche Champagner heraus. Er fragte: Soll ich die aufmachen? Und ich sagte: Ist mir egal.

Haben Sie von dem Champagner getrunken?
Ja.

Wieviel haben Sie getrunken?
Ich weiß nicht. Ich hatte mein Glas ausgetrunken und sollte es dann für die Posen beim Fotoshooting weiterbenutzen. Deshalb weiß ich nicht, wieviel ich getrunken habe.

Hatten Sie immer noch das selbe an wie bei Ihrer Ankunft im Haus, die Jeans und die weiße Bluse?
Nein. Ich hatte kein Hemd mehr an.

Haben Sie das Hemd ausgezogen oder Mr. Polanski?
Ich hab das gemacht.

Haben Sie das freiwillig getan oder auf seine Aufforderung?
Auf seine Aufforderung hin.

Nachdem er diese Fotos gemacht hatte, was passierte dann?
Er zeigte mir diesen Jacuzzi, den Jack Nicholson hat. Er sagte: „Ich will ein paar Fotos von dir da drin machen.“

Was passierte, nachdem er Ihnen das gesagt hatte?
Wir gingen rein und riefen meine Mutter an.

Wenn Sie sagen „Wir riefen an“, heißt das, Sie riefen an oder Mr. Polanski?
Er sagte mir, dass ich anrufen sollte. Also sprach ich mit meiner Mutter und dann er und dann wieder ich. Er sagte meiner Mutter, dass wir ein bisschen später kämen.

Was passierte dann?
Wir gingen raus, und ich stieg in den Jacuzzi. Nein, warten Sie. Wir gingen zuerst ins Badezimmer, und er nahm so ein kleines gelbes Ding. Eine Art Dose. Und er zerbrach eine Pille in drei Teile. Er sagte: „Na, soll ich die nehmen?“ Ich sagte: „Ich weiß nicht.“ Er sagte: „Ich denke, ich nehme die. Willst du auch?“ Ich sagte: „Nein.“ Aber dann sagte ich „Okay“, weil… ich weiß auch nicht.

Warum haben Sie sie genommen?
Ich weiß nicht. Ich muss ziemlich betrunken gewesen sein, sonst hätte ich das nicht getan.

Als Sie in den Jacuzzi stiegen, was hatten Sie da an?
Ich wollte in meiner Unterwäsche reingehen, aber er sagte mir, ich solle sie ausziehen.

Was tat er, nachdem er seine Fotos gemacht hatte?
Er sagte, er käme jetzt rein. Er ging ins Badezimmer.

Als er rauskam, hatte er etwas an?
Nein.

Was passierte dann?
Er sagte „Komm hier rüber“. Und ich sagte: „Nein. Ich muss hier raus.“ Er sagte: „Nein, komm hier rüber.“ Und dann sagte ich, dass ich Asthma hätte und dass ich nicht könnte… Dass ich raus müsste wegen der warmen Luft oder der kalten Luft oder so was. Er sagte: „Jetzt komm für eine Sekunde hier rüber.“ Also ging ich rüber. Und er hielt mich fest, weil mir an dieser Stelle das Wasser bis über den Kopf ging.

Wie hielt er Sie?
Er hatte die Hände an meinen Seiten… Dann fing er an, sie zu bewegen und ich stieg raus.

Hatten Sie jemals Asthma?
Nein.

Warum haben Sie ihm gesagt, dass Sie Asthma hätten?
Weil ich raus wollte.

Was haben Sie dann getan?
Ich ging ins Badezimmer und trocknete mich ab.

Was passierte dann?
Er fragte mich, ob alles in Ordnung wäre und ob mein Asthma schlimm wäre.

Was sagten Sie?
Ich sagte, dass ich nach Hause wollte, weil ich meine Medizin nehmen müsste.

Was sagte Mr. Polanski?
Dass er mich bald nach Hause bringen würde.

Was taten Sie?
Ich sagte: „Nein, ich muss jetzt nach Hause.“

Was tat Mr. Polanski?
Er sagte, ich solle in den anderen Raum gehen und mich hinlegen.

Was taten Sie?
Ich sagte: „Nein, ich gehe besser nach Hause“, weil ich Angst hatte. Ich setzte mich auf die Couch.

Was passierte, nachdem Sie sich auf die Couch gesetzt hatten?
Er fragte mich, ob ich okay wäre.

Was sagten Sie?
Ich sagte „Nein“.

Was sagte er?
Er sagte „Du wirst dich bald besser fühlen.“ Und ich sagte: „Nein, werde ich nicht. Ich muss nach Hause.“

Was passierte dann?
Er rückte zu mir und küsste mich. Und ich sagte zu ihm „Nein, bleib weg!“ Aber ich hatte Angst, weil niemand anders da war.

Was passierte dann?
Dann presste er seinen Mund auf meine Vagina. Er leckte und… ich weiß nicht. Mir war nur nach Weinen zumute. Ich sagte „Nein. Bitte. Hör auf.“ Aber ich hatte Angst.

Hatten Sie das Gefühl, dass Sie unter dem Einfluss der Pille und dem Alkohol standen?
Ja. Ich war benommen, die Umgebung war verschwommen. Ich hatte Koordinationsschwierigkeiten beim Laufen und so.

Was passierte dann?
Er steckte seinen Penis in meine Vagina.

Hat er Sie zu irgendeinem Zeitpunkt gefragt, wann Sie Ihre Periode hatten?
Ja.

Wann?
Während er den Geschlechtsverkehr mit mir hatte. Er fragte „Nimmst du die Pille?“ Und ich sagte „Nein“. Und er fragte „Wann hattest du deine letzte Periode? Und ich sagte: „Ich weiß nicht. Vor einer oder zwei Wochen. Ich bin nicht sicher.“

Hat er dann noch etwas gesagt?
Ja. Er sagte: „Oh, dann werde ich nicht in dir kommen. Willst du, dass ich dich von hinten nehme?“ Und ich sagte „Nein“.

Was passierte dann?
Und dann … er … dann nahm er … warten Sie. Dann hob er meine Beine höher und drang in meinen Anus ein.

Haben Sie sich gewehrt?
Ein bisschen, aber nicht wirklich, weil …

Weil was?
Weil ich Angst vor ihm hatte.

Wurde Ihnen irgendwann klar, dass noch andere Personen in dem Haus waren?
Ja. Nach alledem klopfte eine Frau und fragte: „Roman, bist du da drin?“ Er sagte: „Ja. Ich komme gerade aus dem Jacuzzi und ziehe mich an.“ Er war zur Tür gegangen, hatte sie einen Spalt geöffnet und sprach mit ihr. Da stand ich auf, zog meine Unterwäsche an und ging zur Tür.

Was passierte dann?
Er setzte mich wieder hin.

Was passierte dann?
Dann hatte er wieder Geschlechtsverkehr mit mir und dann hörte er plötzlich auf.

Wissen Sie, ob er einen Höhepunkt hatte?
Ja.

Wenn Sie das so sagen, glauben Sie, dass er diesen Höhepunkt in Ihrem Anus hatte?
Ja.

Was passierte, nachdem er Sie losgelassen hatte?
Ich ging ins Badezimmer, zog mein Kleid an, kämmte mich und ging. Ich ging raus und er sagte: „Warte auf mich!“ Aber das tat ich nicht. Ich ging raus.

War Mr. Polanski dabei, als Sie ins Auto gingen?
Nein.

Was passierte dann?
Ich saß im Auto und weinte.

EMMAonline, 14.10.2009

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