Stoppt Street Harassment!
In rund 30 Ländern rufen feministische Organisationen in dieser Woche zum Kampf gegen Street Harassment auf, gegen sexuelle Belästigung auf der Straße. Die Idee kommt aus Amerika – und hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Kein Wunder: (Fast) Jede Frau auf dieser Welt hat in ihrem Leben schon mal sexuelle Belästigung auf der Straße erlebt. Von dummen Sprüchen wie „Hey Baby, geiler Arsch!“ übers Antatschen und Bloßziehen in der Öffentlichkeit - bis hin zur Vergewaltigung.
In Frankreich, Indien oder den USA markieren Frauen Straßenabschnitte, auf denen sie belästigt wurden, mit bunter Kreide. „Hier wurde ich belästigt – und dann ist er mir noch zehn Straßen weiter gefolgt!“, steht da zum Beispiel. Oder: „Hey, mein Name ist nicht Baby!“.
In Deutschland verteilen die MacherInnen von „ProChange“ z.B. in Dortmund rote Karten gegen Sexismus – und pinke Karten gegen Homophobie. Und zwar direkt an die Belästiger. Jede und jeder kann sich die Karten bei der Initiative besorgen und in der eigenen Stadt aktiv werden.
In Afghanistan, wo die Gewalt gegen Frauen mörderisch ist, sammeln die Bloggerinnen von Free Women Writers Fotos plus Statements von LehrerInnen und SchülerInnen über die Gewalt gegen Frauen im öffentlichen Raum. 300 Beiträge sind schon zusammengekommen.
In Ägypten ruft die Organisation „Imprint Movement“ Frauen dazu auf, sich mit Schildern auf der Straße zu fotografieren, auf denen z.B. steht: „Diese Straße gehört uns!“. Die Fotos sollen so unter den Hashtags #EndSH oder #AntiStreetHarassment auf Twitter, Facebook und Instagram gepostet werden.
Was du noch tun kannst:
- Drucke selbst Plakate und verteile sie in deiner Stadt – in Cafés, an Telefonzellen oder an Plakatwände. Oder: Verbreite die Bilder auf deinen diversen Online-Profilen unter #EndSH oder #AntiStreetHarassment. Inspiration für Motive gibt es hier
- Schreibe einen Blogbeitrag über das, was dir auf der Straße schon alles passiert ist.
- Nimm an der internationalen Kleister-Nacht teil, zu der die Künstlerin Tatyana Fazlalizadeh aufruft. „Stop telling women to smile“ heißt ihr Projekt: Schwarz-weiße Plakate von ernsten Frauengesichtern, die Tatyana seit 2012 entwirft und die sie jede und jedem für den 15. April zur Verfügung stellt. Plakate bestellen und Anleitung
Die Woche gegen Belästigung läuft noch bis zum 16. April. Und wenn es nach EMMA geht: Auch noch lange darüber hinaus.
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