Lady Gaga schreibt Merkel

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Die Liste liest sich wie das Who is Who der Film- und Popstars: Charlize Theron & Meryl Streep, Sarah Silverman & Rosamund Pike, Beyoncé & Lady Gaga. Auch Sheryl Sandberg und Arianna Huffington haben mitgemacht, aus Deutschland sind die Schauspielerin Maria Furtwängler sowie mehrere Professorinnen dabei: In einem Offenen Brief appellieren sie an Angela Merkel. Denn die ist nicht nur „Vorbild für Frauen und Mädchen“, sondern im Juni 2015 auch Gastgeberin des G7-Gipfels.

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Dort und auf der anschließenden UN-„Conference of Financing and Development“ in Addis Abeba werden neue Ziele der Entwicklungspolitik festgelegt. Dies stelle die Weichen dafür, wie in den nächsten 15 Jahren „globale politische Entscheidungen gefällt und Billionen US-Dollar ausgegeben werden“, schreiben die Unterzeichnerinnen.

„Für das Mädchen, das keine vernünftige Grund- oder weiterführende Schule besuchen und keinen Arzt und kein Krankenhaus aufsuchen kann; für die Mütter, die einem hohen Sterberisiko ausgesetzt sind, wenn sie ein Kind zur Welt bringen, und die nicht selbst entscheiden können, ob und wann sie das nächste Kind bekommen; für die Frauen, die das Land, das sie bewirtschaften, nicht besitzen oder erben dürfen.“

Auch Annie Lennox erklärte in ihrer Wortmeldung im britischen Guardian: „Sie glauben also, Feminismus und der Kampf für Frauenrechte sind überflüssig geworden? Dann schauen Sie sich mal die folgenden Fakten an.“ Zum Beispiel: „Das Risiko für Frauen und Mädchen zwischen 15 und 44, vergewaltigt und/oder Opfer häuslicher Gewalt zu werden, ist höher als das, Opfer von Krieg, Krebs, Malaria oder Verkehrsunfällen zu werden.“ Lennox: „Es gibt noch viel zu tun!“

Viele Frauen haben Scheu, sich als Feministinnen zu bezeichnen

Und auch UN-Frauenbotschafterin Emma Watson, die im September 2014 mit ihrer engagierten Rede vor den Vereinten Nationen Furore machte, machte Mädchen- und Frauenrechte zum Thema ihres Live-Chats mit ihren 30 Millionen Facebook-Fans. Leider hätten „viele Frauen Scheu, sich als Feministinnen zu bezeichnen“, erklärte die 24-jährige Schauspielerin. Dabei sollten das nicht nur Frauen, sondern auch solidarische Männer tun: "Wenn euch gleiche Bezahlung und die Rechte der Frauen am Herzen liegen, dann seid ihr ebenfalls Feministen. Männer denken, Feminismus sei ein geschützter Begriff für Frauen, aber das ist Quatsch." Watson hatte im Herbst 2014 die Kampagne HeForShe gestartet, der sich inzwischen fast 250.000 Männer angeschlossen haben.

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Debatte: Emanzen oder Schlampen?

Feminist! Feminist? Beyoncé bei den MTV Video Music Awards.
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Das Foto ging um die Welt: Beyoncé Knowles auf den MTV Video Music Awards vor acht leuchtenden Buchstaben: FEMINIST. Aber meint die Queen of Pop das ernst? Oder ist das nur eine Verkaufsmasche? Ist das Motiv vielleicht egal? Und bringt uns das voran – oder wirft es uns zurück? Und was ist mit den anderen Popstars, die sich ebenso als Feministinnen outen: Miley Cyrus oder Taylor Swift zum Beispiel.

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Diese Frauen wurden auch in der EMMA-Redaktionskonferenz heiß diskutiert. Das Ergebnis könnt ihr in dieser Ausgabe nachlesen: EMMA-Redakteurinnen Chantal Louis (45) und Alexandra Eul (34) haben ein Pro und Contra geschrieben.

Louis findet u.a.: „Beyoncé liefert den perfekten und sexuell verfügbaren Körper. Und ihre jungen weiblichen Fans tun es dem Role Model nach. Deshalb ist Beyoncé nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems.“

Und Eul entgegnet: „Beyoncé tut genau das, was Frauenrechtlerinnen sich wünschen: Dass einflussreiche Frauen sich vom Feminismus nicht distanzieren, damit sich noch mehr Frauen trauen. Nur ist es jetzt auch wieder nicht recht.“

Beide Kommentare in der November/Dezember EMMA 2014 lesen. Und natürlich wollen wir wissen: Was sagt ihr denn dazu? 

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