Frauen: Eintritt verboten!
Bisher ging durch das Starbucks in Riad eine Mauer: auf der einen Seite saßen die Männer – auf der anderen die Frauen. Diese Geschlechtermauer wird gerade renoviert. Was zur Folge hat, dass Frauen erstmal draußen bleiben müssen.
„Bitte treten Sie nicht ein, wenn Sie eine Frau sind. Schicken Sie Ihren Chauffeur für Ihre Bestellung.“ Dieses Schild hängt zurzeit vor dem coolen Café in der Hauptstadt von Saudi-Arabien. Ihren „Chauffeur“ könnten die unerwünschten Frauen schicken, weil sie A. meist vermögend genug sind, um einen zu haben, und B. ihnen in der saudischen Diktatur verboten ist, selber Auto zu fahren.
Jetzt unterwirft sich also sogar die amerikanische Kaffeehauskette, die sich ansonsten etwas auf ihre Aufgeschlossenheit und Toleranz zugutehält, den Regeln der islamischen Fundamentalisten. Darüber sind selbst die tiefverschleierten Frauen in Saudi-Arabien empört, die wahrlich so einiges gewohnt sind.
Starbucks setzt auf Toleranz - aber nicht auf Frauenrechte
„Die Starbucks in Saudi-Arabien fügen sich den lokalen Sitten und bieten getrennte Eingänge für Familien und Einzelpersonen (sprich: Männer) an.“ Mit diesen Worten reagierte die US-Kette auf den internationalen Protest und fügte beschwichtigend hinzu: „Alle unsere Cafés haben für alle das gleiche Angebot: Männer, Frauen, Familien.“ Wie beruhigend: Frauen kriegen also das Gleiche zu essen – so sie überhaupt rein dürfen.
Zur Erinnerung: Starbucks wirbt mit seiner „Diversity“ und der „Race Together“-Kampagne. Die US-Kette ist für die Homo-Ehe und gegen das Recht auf Waffenbesitz, und sie öffnet seine Türen allen „Rassen“. – Aber eben nicht immer überall allen Geschlechtern. Frausein ist auch für Starbucks noch immer das Letzte – so es das lokale Geschäft erfordert.