Internationaler Friedensgipfel

Am 10. und 11. Juni findet in Wien der erste internationale Friedensgipfel statt. Foto: imago/images
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Die Eskalation des Krieges, sie schreitet voran. Die Sprengung des Kachowka-Staudamms ist laut Olaf Scholz eine "neue Dimension" des Krieges. Am Montag beginnt die größte NATO-Luftwaffenübung der Geschichte, „Air Defender“ in Norddeutschland, die Marine-Übung BALTOPS in der Ostsee läuft mit tausenden Soldaten.

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Umso lauter werden weltweit auch die Rufe nach Friedensverhandlungen für die Ukraine. Nicht nur in Deutschland, wo bislang über 800.000 Menschen das von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht initiierte „Manifest für Frieden“ unterschrieben haben, auch in anderen Ländern Europas regt sich der Widerstand gegen weitere Waffenlieferungen (EMMA berichtete).

Friedensinitiativen aus der ganzen Welt wollen sich in Wien verbünden

Nun findet am 10. und 11. Juni in Wien (Sitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, OSZE) ein „Internationaler Friedensgipfel“ statt, auf dem sich Friedensinitiativen aus der ganzen Welt verbünden wollen. Die TeilnehmerInnen kommen aus Indien, Lateinamerika, Afrika, den USA, der Ukraine, Russland, aus mehreren NATO-Staaten und aus Österreich. In Vorträgen, Plenardiskussionen und Arbeitsgruppen werden kontroverse Fragen zum Krieg diskutiert und nach Auswegen gesucht: Wie kann es möglichst rasch zu einem Waffenstillstand und zu Verhandlungen kommen? Als erster Schritt dazu soll ein "Appeal for Peace in Ukraine" für die führenden PolitikerInnen in den Heimatländern verabschiedet werden.

Sprechen werden u.a. der Ökonom Jeffrey Sachs (USA), der auch beim „Aufstand für Frieden“ ein Statement abgab, der ehemalige UN-Diplomat Michael von der Schulenburg (Deutschland), die Frauenrechtlerin Anuradha Chenoy (Indien), die EU-Abgeordnete Clare Daly (Irland), Vize-Präsident David Choquehuanca (Bolivien) sowie FriedensaktivistInnen aus der Ukraine und aus Russland.

FriedensaktivistInnen aus der Ukraine und aus Russland werden sprechen

VertreterInnen aus dem Globalen Süden werden zudem über die dramatischen Folgen dieses Krieges für die Menschen in ihren Ländern berichten. Nach dem Gipfel findet in Wien ein Marsch zu den Botschaften der verschiedenen NATO-Länder sowie zu den Botschaften Russlands und der Ukraine statt.

Die Galionsfigur des ersten „Internationalen Friedensgipfels“ für die Ukraine ist übrigens Bertha von Suttner. Von ihr stammt der Anti-Schlachtruf "Die Waffen nieder!" - so der Titel ihres 1889 erschienenen Antikriegsromans. Die große Friedensforscherin und Friedensaktivistin und erste weibliche Trägerin des Friedensnobelpreises, hat 1909, fünf Jahre vor dem Ersten Weltkrieg, in ihrem Text „Rüstungsstopp“ über Kriegseuphorie, die Spirale des Wettrüstens und die Arroganz der Kriegsparteien geschrieben, die schon wenige Jahre später 17 Millionen Menschen das Leben kostete – ihr Text, er könnte aktueller nicht sein.

Info: Internationaler Friedensgipfel: 10./11. Juni 2023, Ort: ÖGB-Catamaran, Johann-Böhm-Platz 1, Wien 1020

www.peacevienna.org

Registrierung für Kongress-Teilnahme: info@ipb-office.berlin

Hier Manifest unterschreiben!

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