Männergewalt: Hilfe im Supermarkt

Corona verschärft Männergewalt: In Supermärkten finden Frauen Informationen über Hilfsangebote. Foto: Janine Schmitz/imago images
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"Zuhause nicht sicher?" steht auf dem Plakat, das ab jetzt in 26.000 Supermarkt-Filialen hängt. "Sind Sie akut von Gewalt zu Hause betroffen oder kennen Sie jemanden, der von Gewalt betroffen ist? Hier finden Sie alle Infos darüber, was Sie tun können und wo Sie Hilfe finden." Auf der Website stärker-als-gewalt.de findet frau dann Notrufnummern, Adressen von Frauenhäusern und Frauenberatungsstellen. 

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Letzte Möglichkeit zum Kontakt: der Einkauf

Familienministerin Franziska Giffey (SPD) kooperiert für die Aktion mit großen Einzelhandelsketten wie Aldi, Edeka, Lidl, Netto, Penny, Real und Rewe. Die Plakate hängen im Kassenbereich, an den Ein- und Ausgängen und an den Schwarzen Brettern. Auch die Rückseite vieler Kassenzettel ist mit Hilfsangeboten bedruckt. 

In Corona-Zeiten schlagen Männer noch häufiger zu als sonst. Gleichzeitig haben Frauen und Kinder im Lockdown kaum noch Kontakte mit der Außenwelt. Einer der wenigen Orte, an denen sie sich aufhalten, sind: Supermärkte. Deshalb hat Frauenministerin Franziska Giffey nun ihre Aktion gestartet und dazu, neben den Supermärkten, 13 Organisationen und Initiativen ins Boot geholt: von den Dachverbänden der Frauenhäuser über die Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit Häusliche Gewalt, vom Dachverband der Migrantinnenorganisationen bis zum Weibernetz, dem Verband für Frauen mit Behinderung.

"Sich im eigenen Zuhause nicht sicher zu fühlen, ist ein unerträglicher Zustand", sagt Giffey. Aber können die ohnehin überfüllten Frauenhäuser jetzt überhaupt noch mehr Frauen aufnehmen? 

EMMA hat für die neue Ausgabe mit Frauenhäusern und Frauenberatungsstellen gesprochen und sie gefragt: Wie ist die Lage in diesen verschärften Corona-Zeiten?

Außerdem im Mai/Juni-Heft: Wie Kinder unter der Gewalt des Vaters gegen die Mutter leiden und was getan werden muss!

Journalistin Antje Joel erzählt in ihrem Buch "Prügel" ihre eigene Geschichte mit zwei gewalttätigen Männern - und warum sie so lange aushielt.

Und: Chantal Louis und Bettina Flitner sprachen mit den TherapeutInnen Andrea Crombach und Jochen Hunold-Berle, die mit prügelnden Männern daran arbeiten, dass sie mit dem Schlagen aufhören. Ein ermutigendes Gespräch!
 

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