Prostitution: Koalition handelt!

Manuela Schwesig (SPD, li) und Annette Widmann-Mauz (CDU). © Wolfgang Kumm/dpa
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Jede Frittenbude in Deutschland werde heutzutage stärker kontrolliert als die Prostitutionsstätten, klagte die Verhandlungsführerin der Union. Und die Verurteilung von Menschenhändlern und anderen Profiteuren solle "künftig nicht mehr daran scheitern, dass das Opfer nicht aussagt", kündigte die stellvertretende SPD-Vorsitzende Schwesig an. "Für die Opfer werden wir unabhängig von einer Mitwirkung im Strafverfahren das Aufenthaltsrecht verbessern sowie eine intensive Unterstützung, Betreuung und Beratung gewährleisten."

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Das wären erste Schritte auf dem Weg Deutschlands raus aus dem Zuhälter- und Freierparadies rein in ein Land, das auch die Not und die Menschenwürde der Frauen ernst nimmt. Beratung und Hilfe benötigen allerdings nicht nur die Opfer der (bisher verschwindenden) Minderheit von Menschenhändlern, die tatsächlich vor Gericht landen, sondern brauchen dringend über 90 Prozent aller Frauen in der Prostitution, benötigen alle Armuts- und Zwangsprostituierten. Also die, die nie in den Talkshows sitzen - im Gegensatz zu den Lobbyistinnen der Sexindustrie, die auch im Öffentlich-Rechtlichen immer wieder das hohe Lied der glücklichen Prostituierten anstimmen dürfen.

In der neuen Regierung wird es darauf ankommen, das konkrete Gesetz so effektiv zu gestalten, dass Menschenhändler, Zuhälter und die wahren Großverdiener im Prostitutionsgeschäft, die White-Collar-Bordellbetreiber, nicht wieder tausend Schlupflöcher finden für ihren Handel mit der Ware Frau. Dazu müsste das bereits existierende Verbot der Werbung für die Prostitution endlich wieder durchgesetzt werden! Und vor allem muss sehr grundsätzlich der Verharmlosung der Prostitution als "ganz normale Dienstleistung" eine Absage erteilt werden.

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